Dienstag
15
November
Lesung und Diskussion, 19:00 - 20:30 Uhr
Helmut Ortner: Volk im Wahn
Württembergischer Kunstverein, Eingang Stauffenbergstraße, Stuttgart
30 Tage im November: Vom Wert der Menschenrechte
Volk im Wahn: Hitlers Deutsche oder Die Gegenwart der Vergangenheit.
Dreizehn Erkundungen
Ein Buch gegen das Vergessen. Selbst der bedeutendste Kurzkommentar zum Grundgesetz wurde von einem wichtigen Nazi-Juristen mit verfasst. Eine echte Entnazifizierung hat es nie gegeben. Ortners Recherchen sind erhellend – und empörend. Deutschland in den Nachkriegsjahren – ein „entnazifiziertes“ Volk müht sich, das zu vergessen, was es verschwieg: seine Bereitschaft zur Teilnahme an einem System der Barbarei. Geschichtsverleugnung und Geschichtsumdeutung hatten Hochkonjunktur.
So verloren sich der Schrecken und die Einzigartigkeit: Der nationalsozialistische Wahn wurde zur austauschbaren Metapher des Bösen, persönliche Schuld relativiert. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit gehört zur Gründungsgeschichte der Bundesrepublik. Das Geflecht der kollektiven Lebenslüge in der Adenauer-Republik: Verdrängen, Vergessen, Verleugnen.
Teil der Veranstaltungsreihe "30 Tage im November"