Jugendweihe historisch
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen aufgeklärte Menschen, die sich von den Kirchen und damit auch von der Konfirmation bzw. Firmung abgewendet hatten, sich in Freireligiöse Gemeinden zusammenzuschließen (s. auch Geschichte) und eigene Feiern für ihre Kinder auf der Wende zum Erwachsenenalter zu veranstalten. Für die zunächst Schulentlassungs-feiern genannten Veranstaltungen kam dann in den Freireligiösen Gemeinden schon bald (erstmals erwähnt 1852 in Nordhausen / Harz) der Begriff "Jugendweihe" auf. Zwischen 1919 und 1933 war die Jugendweihe ein fester Bestandteil der Festkultur der Arbeiterbewegung. Von den Nazis verboten riefen nach 1945 die freigeistigen Verbände und die Freirelgiösen Gemeinden in den westlichen Sektoren die Jugendweihe wieder ins Leben. Auch in Stuttgart wurde die Jugendweihe seit den frühen 50iger Jahren wieder groß begonnen.
Noch bis in die 90iger Jahre des 20. Jahrhunderts war die Liederhalle regelmäßiger Veranstaltungsort dieser über lange Zeit bedeutendensten Feier unseres Verbandes.
Noch bis in die 90iger Jahre des 20. Jahrhunderts war die Liederhalle regelmäßiger Veranstaltungsort dieser über lange Zeit bedeutendensten Feier unseres Verbandes.
In der DDR war die Jugendweihe von 1949 bis 1954 nicht zugelassen. Danach benutzte sie der Staat zur Verfolgung eigener Zwecke (Gelöbnis auf die sozialistische Gesellschaft etc.). Daher wurde der Name "Jugendweihe" als Bezeichnung für eine Feier auf der Schwelle zum Erwachsenwerden in Westdeutschland immer unbeliebter und unser Verband entschloß sich vor einigen Jahren schon die Veranstaltung umzubenennen. Heute nennen wir sie, wie auch der Humanistische Verband Deutschlands - der sich 1993 als Zusammenschluß vieler freigeistiger und freireligiöser Organisationen gegründet hat - "JugendFeier". Wir weihen die Jugendlichen nicht, wir feiern mit ihnen den Schritt ins Erwachsenenleben.