Heiner Jestrabek (Hg.)
Susanne Leonhard
Unterirdische Literatur im revolutionären Deutschland, Gestohlenes Leben, Freies Denken.
Dokumentation zu Leben und Werk
ISBN 978-3-922589-58-7
Softcover, 146 S. 14 €
Wer war Susanne Leonhard (1895-1984)? - 100 Jahre nach Anzettelung des I. Weltkriegs und 75 Jahre nach dem Beginn des II., ist ein vermehrtes Interesse an diesen historischen Ereignissen festzustellen. Der Beginn des I. Weltkriegs, die Öffnung einer vorhersehbaren „Büchse der Pandora“, bietet eine anschauliche Medienpräsenz. Unzählige Memoiren und Dokumentationen werden geboten. Weshalb ist fast nie die Rede von der damaligen mutigen Bewegung gegen den Krieg? Ja, die gab es - und große Namen waren darunter. Susanne Leonhard schloss sich als junge Studentin 1915 der radikalen Friedenbewegung an - und sollte ihre erste Chronistin werden. Susanne Leonhard war rebellische Tochter aus gutem Haus, Studentin der Mathematik und Philosophie, Friedensaktivistin, Revolutionärin, Religions- und Sprachkritikerin, Kampfgefährtin von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, musste vor den Nazis ins Exil fliehen und war zwölf Jahre lang Gefangene in sowjetischen Lagern. Sie ließ sich weder von Stalinisten noch vom amerikanischen Geheimdienst einschüchtern und schrieb die bemerkenswerten Texte: Unterirdische Literatur im revolutionären Deutschland während des Weltkriegs (1920), Gestohlenes Leben. Schicksal einer politischen Emigrantin in der Sowjetunion (1956), Ärger mit Zitaten und Karl Liebknechts Nachlaß (1971). Susanne Leonhard war eine antistalinistische Sozialistin in der Tradition Rosa Luxemburgs, eine humanistische Geisteswissenschaftlerin und Publizistin, Kriegsgegnerin und Freidenkerin - all dies waren konsequente untrennbare Bestandteile ihres Weltbilds. Ihre Schriften enthielten zudem viele autobiographische Zeugnisse, weshalb diese Dokumentation in der Hauptsache sie selbst, in Auszügen und mit Kommentierungen, zu Wort kommen lässt. Erinnerungen ihrer Zeitgenossen, wie Hermann Weber, Reinhold Settele, Peter Grohmann und ihres berühmten Sohns Wolfgang Leonhard, runden das Bild einer außergewöhnlichen Persönlichkeit ab.
"... Herausgeber Jestrabek ist ein lesenswertes und vom Druckbild her lesbares Bändchen veröffentlicht, das es verdient, nicht nur von Älteren aufgenommen zu werden; würde es von Jüngeren gelesen werden, erführen diese: es gibt Alternativen zum antihistorisch-neoliberalen 'hic et nunc' der zeitgenössischen Atemlosigkeit."
Forum Wissenschaft 2/2015
"Argumentationshilfe, wenn es gegen verlogene, heuchlerische Phraseologien von Theologen geht und er zeigt auch auf, welche geistigen Pirouetten jene anstellen, wenn es konkret wird und sie da immer neue Auslegungen erfinden, um die absoluten Wahrheiten biblischer und anderer Texte zu 'begründen'".
Humanistischer Pressedienst hpd.de
Forum Wissenschaft 2/2015
"Argumentationshilfe, wenn es gegen verlogene, heuchlerische Phraseologien von Theologen geht und er zeigt auch auf, welche geistigen Pirouetten jene anstellen, wenn es konkret wird und sie da immer neue Auslegungen erfinden, um die absoluten Wahrheiten biblischer und anderer Texte zu 'begründen'".
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