Erhard Jöst
Blauer Trost
Gedichte
ISBN 978-3-922589-60-0
Softcover, 120 S., 14 €
Aus dem Nachwort: „Und fehlt der Pfaffensegen dabei“. - Die Gedichte von Erhard Jöst, sind zuweilen voll romantischer Melancholie, mal heiter, mal zur Nachdenklichkeit anregend, öfters auch polemisch, häufig mit einem ironischen Unterton, manchmal auch mit einer Brise Sarkasmus versehen, machen betroffen oder reizen zum Lachen, bieten allesamt Denkanstöße und ein unterhaltsames Lesevergnügen. Und sie haben noch dazu hohen Gebrauchswert. Als ideales Podium für seine Kreativität hat Jöst das Kabarett GAUwahnen 1988 gegründet. Die Sketsche, Songs und Soli, nach Texten von Erhard Jöst, werden von den talentierten Künstlern vorgetragen und starten stets aufs Neue Angriffe auf Gehirn und Lachmuskeln der Zuschauer. Opportunismus und Duckmäusertum, die kursierenden Vorurteile und die reaktionären Spießbürger werden sarkastisch aufgespießt. Zahlreiche renommierte Preise wurden ihnen in den letzten Jahren verliehen. Kabarettreif waren für Erhard Jöst durchaus seine eigenen realen Erlebnisse: Als sich im Jahr 1980 Christel Banghard und Erhard Jöst vor dem Standesamt in Bad Mergentheim ihr Jawort gaben, dachten sie nicht daran, dass sie Gegenstand einer bundesdeutschen Realsatire werden sollten. Nebenbei: die Ehe hat noch immer Bestand, auch - oder gerade weil - sie sich als Motto ein Zitat aus Heinrich Heines „Wintermärchen“ genommen hatten: „Und fehlt der Pfaffensegen dabei, die Ehe ist gültig nicht minder“. Der damalige baden-württembergische Kultusminister Gerhard Mayer-Vorfelder (CDU), Dienstherr der beamteten Lehrer, wollte in landesherrschaftlicher Manier Jöst daraufhin gleich dreifach bestrafen: Mit einer Probezeitverlängerung, mit der Einleitung eines Disziplinarverfahrens und der Anordnung einer Strafversetzung. Das Verwaltungsgericht entschied gegen den Kultusminister und verhinderte die Realisierung seines Strafkatalogs. Lediglich die Versetzung des Lehrers nach Heilbronn konnte vorgenommen werden, aber nur deshalb, weil der damalige Mergentheimer SPD-Stadtrat Jöst ihr zustimmte. Er wollte mit seiner Familie nicht länger Ziel einer Hexenjagd sein. Mayer-Vorfelder hat seine Niederlage aber nicht vergessen und später mehrfach Rachefeldzüge inszeniert, beispielsweise ließ er Jöst 1987 mit einer „Staatsaktion“ auf Verfassungstreue überprüfen, als dieser gewagt hatte, eine satirische Landeshymne in der Heilbronner Stimme als Leserbrief zu veröffentlichen.
Neu 2015.
"Wie gut, daß es immer noch Menschen gibt, die sich nicht ducken lassen unter die Knute von Pfaffen, Politikastern und Propaganda-Journaille, die unbeirrt den aufrechten Gang gehen. Für solche Menschen steht Erhard Jöst. Mit seinem schriftstellerischen und kabarettischen Schaffen vermag er Anderen Mut zu machen. Man denke angesichts mancher seiner Texte immer daran: Lachen kann befreien, Auslachen erst recht. Siehe das altbekannte Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. In diesem Sinne sei dieses Buch möglichst vielen Menschen wärmstens zur Lektüre empfohlen."
Siegfried R. Krebs in: hpd.de
Mehr zu Dr. Erhard Jöst: Siehe auch www.gauwahnen.de