Heiner Jestrabek (Hrsg.)
Glossar Humanistsiches Freidenkertum
... Reden wir mal über Begriffsbestimmungen
52 S., Druckversion 6 € (3. erw. Auflage 2017)
Wird auf Wunsch gern kostenfrei per .pdf zugemailt.
Die Begrifflichkeiten der Freidenker. Seit über 300 Jahren werden Menschen als „Freidenker“ bezeichnet, die für eine selbständige und selbstverantwortliche Lebensgestaltung im Sinne der Aufklärung eintreten und religiösen Glauben, Gottesglauben und kirchliche Dogmen ablehnen, bzw. sich als Atheisten, Agnostiker, Skeptiker oder säkulare Humanisten verstehen. Die gesamteuropäische Bewegung der „Aufklärung“, in den Niederlanden „Verlichting“, in England „Enlightenment“, in Frankreich „Siècle des lumières“ genannt, war eine geistige Emanzipationsbewegung, mit einem ausgeprägten antifeudalen und antiklerikalen Grundcharakter. Freidenker, Vrijdenker, Libertins, Freethinker, nannten sich die frühen europäischen Aufklärer, die frei von Dogmen denken wollten und die Religion auf „vernünftige“ Regeln zu reduzieren gedachten. Heute sind Selbstbe-zeichnungen oft: Humanisten, Konfessionsfreie, Freigeister, Neue Atheisten, Agnostiker, Evolutionäre, Monisten, Naturalisten, Dialektische Materialisten, Skeptiker, Säkulare, Laizisten, Brights u. a. – Wie die Bezeichnungen auch immer lauten mögen, allen gemeinsam ist der Wunsch, dass sie frei von Dogmen und in Selbstbestimmung leben und denken wollen; und sie sehen sich in der Tradition von Aufklärung und Humanismus.
Aufklärer, Freidenkerinnen und Freidenker haben vieles erreicht und erkämpft, was früher verboten war und uns heute schon selbstverständlich erscheint: die Wahrnehmung der positiven und negativen Religionsfreiheit, die Abschaffung des Teilnahmezwangs an kirchlichen Ritualen, zivile Eheschließung und Bestattung, Feuerbestattung, Jugendfeiern, Fortschritte in Richtung Trennung von Kirche und Schule, Kirche und Staat, weniger Diskriminierungen gleichgeschlechtlicher Liebe, weniger rigide Sexualmoral und Frauenunterdrückung. Auch konnten teilweise Forderungen nach gleichen und demokratischen Bildungsmöglichkeiten verwirklicht werden. Freidenker traten und treten ein für weltanschauliche Selbstbestimmung, fördern und verbreiten eine nichtreligiöse, rational begründete Weltsicht, die sich auf ein Denken frei von Vorurteilen, Dogmen und Tabus stützt und sich an wissenschaftlich begründeter Erkenntnis orientiert. Sie kämpfen für Toleranz und die volle Verwirklichung der Glaubens-, Gewissens- und Weltanschauungsfreiheit und wehren sich gegen Zwangsmissionierung und Fundamentalismus. Freies Denken soll originär, vielfältig, undogmatisch, phantasievoll sein und eine ständige Einladung zu Selbstbestimmung und vorurteilslosem Denken ohne Fremdbestimmung.
Aufklärer, Freidenkerinnen und Freidenker haben vieles erreicht und erkämpft, was früher verboten war und uns heute schon selbstverständlich erscheint: die Wahrnehmung der positiven und negativen Religionsfreiheit, die Abschaffung des Teilnahmezwangs an kirchlichen Ritualen, zivile Eheschließung und Bestattung, Feuerbestattung, Jugendfeiern, Fortschritte in Richtung Trennung von Kirche und Schule, Kirche und Staat, weniger Diskriminierungen gleichgeschlechtlicher Liebe, weniger rigide Sexualmoral und Frauenunterdrückung. Auch konnten teilweise Forderungen nach gleichen und demokratischen Bildungsmöglichkeiten verwirklicht werden. Freidenker traten und treten ein für weltanschauliche Selbstbestimmung, fördern und verbreiten eine nichtreligiöse, rational begründete Weltsicht, die sich auf ein Denken frei von Vorurteilen, Dogmen und Tabus stützt und sich an wissenschaftlich begründeter Erkenntnis orientiert. Sie kämpfen für Toleranz und die volle Verwirklichung der Glaubens-, Gewissens- und Weltanschauungsfreiheit und wehren sich gegen Zwangsmissionierung und Fundamentalismus. Freies Denken soll originär, vielfältig, undogmatisch, phantasievoll sein und eine ständige Einladung zu Selbstbestimmung und vorurteilslosem Denken ohne Fremdbestimmung.
Neu 2015.
"Dem Glossar selbst sind einige kurze Artikel vorangestellt, die sich vorrangig an noch Außenstehende, an „Neulinge“ richten. Diese Artikel sind u. a. mit Fragen überschrieben, auf die kurz und knapp Antworten im Kern gegeben werden: „Christlich-abendländische Leitkultur Europas? „Glauben an Wunder und Geister?“ „Werktags Wissenschaft, sonntags wundergläubig?“ „Kirchliche Glaubensbekenntnisse ernst nehmen?“ „Freies Denken beschränkt sich auf Religionskritik?“ oder „Einmischung in Fragen der Politik?“ Gerade den letztgenannten Artikel sollten sich organisierte Humanisten/ Freidenker besonders zu Herzen nehmen. Darin heißt es auf Seite 11 - leider - ganz nüchtern: „Das (...) 20. Jahrhundert hat aber gezeigt, daß [in der BR Deutschland und ihren Parlamentsparteien; SRK] keine politische Partei sich mehr zum Freidenkertum bekennt und im parteipolitischen Alltag unsere Anliegen vernachlässigt werden. Opportunismus, das Buhlen um Wählerstimmen - aber auch eine geschickte kirchliche Demagogie, die sich als sozial kompetent und ethisch hinzustellen versteht, haben sowohl Liberale als auch Sozialisten (in Ost und West) in ihrem Mainstream völlig indifferent und kirchenloyal getrimmt („Phänomen der Rechristianisierung der Linken“). Und das, obwohl derzeit 39 Prozent der Menschen hierzulande konfessionsfrei sind und nur noch 29 bzw. 28 Prozent katholisch oder evangelisch ... Es folgt noch ein kurzer Artikel über das „Humanistische Selbstverständnis“, das Grundsatzprogramm des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD).
Der Reigen der Begriffe wird mit „Aberglaube“, „Agnostik“, „antiklerikal“ und „Antisemitismus“ eröffnet. Nicht ausgeklammert werden Begriffe wie „Faschismus“, „Islamophobie“, „Klerikalfaschismus“ oder „Stalinismus“. Im Glossar sind neben solchen Begriffen aber auch kurze Erläuterungen zu diversen freigeistigen Organisationen Deutschlands seit dem 19. Jahrhundert enthalten. Eingegangen wird nicht zuletzt auf biblische, kirchliche Begriffe wie „Bergpredigt“, „Erbsünde“, „Evangelium“, „Hölle“, „Weihnacht“ oder „Zehn Gebote“. …
Natürlich kann dieses Glossar noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Der Herausgeber ist daher an Vorschlägen und Anregungen für weitere Begriffe interessiert. Schön wäre es, wenn solche auch aus Österreich oder der Schweiz kommen könnten. Der Rezensent wünscht dieser kleinen, aber feinen Handreichung eine möglichst weite Verbreitung."
Siegfried R. Krebs in hpd.de