Donnerstag
16
Mai
19:00 Uhr
Vortrag und Diskussion: Islam und säkularer Staat – ein Widerspruch?
Bürgerhaus, Großer Kursaal, Königsplatz1, Stuttgart-Bad Cannstatt
Vortrag und Diskussion
Islam und säkularer Staat – ein Widerspruch?
SCHLUSS MIT DER VORHERRSCHAFT DES KONSERVATIVEN ISLAMS IN DEUTSCHLAND – EIN VORTRAG UND DISKUSSION MIT DR. LALE AKGÜN
Einlass 18:30 Uhr
Eintritt: 10 € / 8 € ermäßigt und Mitglieder
Gibt es aufgeklärte Muslime? Ja! Dr. Lale Akgün, die es seit langem stört, dass das Bild des Islams in Deutschland von Kopftuch tragenden Frauen und jungen Männern in salafistischem Outfit bestimmt wird, meint ja. Von Stereotypen profitiert nicht nur die fremdenfeindliche Rechte, sondern auch der politische Islam. Als säkulare Muslimin will Akgün auch andere darin bestärken, sich vom konservativen Gebots-Islam der Funktionäre zu emanzipieren.
Sie beschreibt die Gesichter des politischen Islams und Mechanismen, die dazu führen, dass orthodoxe Strömungen ihren Einfluss ausweiten. Sie reflektiert gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die einen liberalen Islam begünstigen würden, und fordert einen säkularen Staat, in dem alle Religionen ihren Platz haben und gleichberechtigt behandelt werden, aber nicht das öffentliche Leben bestimmen können.
Dr. Lale Akgün ist approbierte Psychotherapeutin und publizierte zu den Themen Migration, Integration und Islam. Von 2002 bis 2009 war sie für die SPD Mitglied des Bundestages und islampolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Sie veröffentlichte u.a. den Bestseller „Tante Semra im Leberkäseland“, den Roman „Der getürkte Reichstag“ und das Sachbuch „Aufstand der Kopftuchmädchen“. Sie ist derzeit als Senior Researcher an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg tätig.
Im November 2018 hat sie gemeinsam mit Cem Özdemir, Seyran Ateş, Hamed Abdel-Samad, Ahmad Mansour, Necla Kelek, Bassam Tibi, Ali Ertan Toprak, Ralph Ghadban und Susanne Schröter die Initiative säkularer
Islam gegründet, die für eine weitgehende Trennung von Religion und Politik eintritt, sich für einen zeitgemäßen, aufgeklärten, demokratiefähigen Islam einsetzt, der selbstkritisch und offen für Kritik von außen ist und der die Anerkennung der Islamverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts aufgrund demokratischer Vorbehalte ablehnt.
Ihr aktuelles Buch heißt: „Platz da! Hier kommen die aufgeklärten Muslime. Schluss mit der Vorherrschaft des konservativen Islams in Deutschland“.
Das Buch wird auch Grundlage ihres Vortrages sein.