Verbot und Neugründung
Trotz dieser Bemühungen um eine einheitliche Organisation der Freigeister im Weimarer Kartell bestanden in Württemberg noch die proletarischen Freidenker, die sozialistischen Freidenker, der Freidenkerverband und der Monistenbund in eigenen Gruppen fort. Alle diese Organisationen wurden 1933 unter der Willkürherrschaft der Nationalsozialisten verboten und enteignet.
Nach der Befreiung und dem Zusammenbruch Nazi-Deutschlands erlaubten die Besatzungsmächte in West und Ost zunächst keine Wiedergründungen unter dem Namen "Freidenker". Im Jahr 1947 einigten sich deshalb frühere Mitglieder der oben genannten Verbände in Stuttgart auf einen gemeinsamen Neuanfang unter dem alten Traditionsnamen "Freireligiöse Landesgemeinde Württemberg" in dem fortan gleichwohl ausgesprochen "freidenkerische" Formen und Inhalte gepflegt und gelebt wurden.
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Auch Gruppen des Freidenker-Verbandes entstanden wieder - wohl hauptsächlich weil die Freireligiöse Landesgemeinde zu bürgerlich erschien - in den 1960er Jahren in Stuttgart auf Initiative von Susanne Leonhardt (1895 - 1984) und Fritz Lamm (1911 - 1977). In Baden und der Kurpfalz bestehen bis heute nach wie vor Freireligiöse Gemeinden.
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