Humanistische Akademie
Die Humanistische Akademie Deutschland (HAD)
... ist das Studien- und Bildungswerk des Humanistischen Verbandes Deutschlands. Die HAD ist ein wissenschaftliches Forum für Debatten und Forschungen zu grundlegenden Fragen über Mensch, Natur und Gesellschaft, orientiert an humanistischen Prinzipien.
Die Humanisten Baden-Württemberg sind seit Jahren Mitglied der Humanistischen Akademie. Erstmals fand im Juni 2016 eine Konferenz der HAD im Humanistischen Zentrum Stuttgart statt. Hier der Bericht:
AKADEMIE-TAGUNG : WAS GEHÖRT ZU DEUTSCHLAND?
DAS BILDERBUCH, VIELE GESCHICHTEN UND WAS SICH DARAUS ENTWICKELT...Über diese Frage diskutierten am 17. und 18. 6. 2016 im Humanistischen Zentrum in Stuttgart Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Akademie-Tagung.
„Was gehört zu Deutschland? Humanismus, Reformation und moderner Pluralismus“, einer Tagung der Humanistischen Akademie Deutschland in Kooperation mit den Humanisten Baden-Württemberg und der Humanistischen Akademie Berlin-Brandenburg, gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung. Ausführliche Informationen über die Referenten Thomas Heinrichs, Mouhanad Khorchide und Enno Rudolph und ihre Beiträge sind in der Humanistischen Rundschau vom April 2016 nachzulesen, über die weiteren Referenten informiert dieser Artikel.
Nach der Eröffnung und Begrüßung durch Andreas Henschel (Frieder Otto Wolf, Präsident der Humanistischen Akademie Deutschland, war aus gesundheitlichen Gründen verhindert) stellte der Moderator Ludwig Lauer die erste Referentin vor.
Ulrike von Chossy ist Leiterin der Humanistischen Grundschule in Fürth und Mitautorin des Ratgebers „Erziehen ohne Religion. Argumente und Anregungen für Eltern“. Ihr Vortrag „Selber denken – Humanismus in Pädagogik und Erziehung“ war eine sehr gelungene Mischung aus theoretischer Darstellung und praktischen Beispielen aus ihrer langjährigen pädagogischen Tätigkeit. Humanistische Pädagogik ermöglicht die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, fördert auf vielfältige Weise „selber denken“. Dieser Beitrag war für Eltern und die anwesenden Erzieherinnen der Humanistischen Kita natürlich von besonderem Interesse. Fröhliche Verwunderung erzeugte eine anekdotische Anmerkung der Referentin: Auf die Frage, wer denn die Humanisten seien, antwortete ein Schüler: Menschen, die gerne Hummer essen.
Der Kulturwissenschaftler Horst Groschopp hat viele Jahre den Humanismus in Deutschland mit geprägt, z.B. als Präsident des HVD und als Direktor der Humanistischen Akademie Deutschland. In zahlreichen Publikationen hat er wesentlich zum Verständnis und zur Entwicklung des Humanismus in Deutschland beigetragen. Deshalb überraschte der Titel seines Referats „Gehört der Humanismus zu Deutschland?“ Problematisch sei schon die Unschärfe des Wortes Humanismus. Daraus und aus seiner Leitfrage ergeben sich für den Referenten weitere Fragen, die nicht abschließend beantwortbar, wohl aber des Nachdenkens wert sind, wie z.B:
Was ist Deutschland?
Was gehört zum Humanismus?
Gehört der Humanismus zum HVD?
Gehört der HVD zu Deutschland?
Was heißt „zugehören“?
Axel Kuhn ist ein Referent aus dem „Ländle“. Er schreibt Kriminalromane mit deutlichen Bezügen zur Region Stuttgart. „Stuttgarter Kabarett“ heißt der bislang letzte. Er lehrte Neuere Geschichte an der Uni Stuttgart, seine Schwerpunkte sind die deutschen demokratischen Traditionen seit dem 18. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang stand auch sein Vortrag „Impulse durch die Französische Aufklärung und Revolution für die demokratische Bewegung in Württemberg“. Seine Leitfragen „Was gehört zur deutschen Geschichte? Was wirkt aus ihr auf unsere Gegenwart und Zukunft?“ veranschaulichte er an einem Fallbeispiel aus den Jahren 1792/93 in Württemberg. Damals versuchte eine Gruppe von Revolutionsanhängern, eine schwäbische Republik zu gründen, scheiterte aber u.a. am Bündnis von Thron und Altar. Axel Kuhn machte deutlich „Auch in Deutschland liegen die Wurzeln der Demokratie in der Revolution“ und „dass Demokratisierung von Anfang an erkämpft werden musste.“
„Freigeister, Dichter, Philosophen & Rebellen in und um Stuttgart seit dem 16. Jahrhundert“, zu diesem Thema forscht und schreibt Heiner Jestrabek seit vielen Jahren. Es geht ihm dabei um die Popularisierung der „vergessenen“ Freidenkerinnen und Freidenker. Der Publizist und humanistische Feierredner engagiert sich für den säkularen Humanismus u.a. als Mitglied des Landesvorstands unseres Verbandes. Sein reich bebilderter „Spaziergang durch die Jahrhunderte“ belegte auf unterhaltsame Weise: Wir Humanisten können auch im Land des schwäbischen Pietismus selbstbewusst auf eine lange Tradition zurückblicken.
Ludwig Lauer.
Was ist Deutschland?
Was gehört zum Humanismus?
Gehört der Humanismus zum HVD?
Gehört der HVD zu Deutschland?
Was heißt „zugehören“?
Axel Kuhn ist ein Referent aus dem „Ländle“. Er schreibt Kriminalromane mit deutlichen Bezügen zur Region Stuttgart. „Stuttgarter Kabarett“ heißt der bislang letzte. Er lehrte Neuere Geschichte an der Uni Stuttgart, seine Schwerpunkte sind die deutschen demokratischen Traditionen seit dem 18. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang stand auch sein Vortrag „Impulse durch die Französische Aufklärung und Revolution für die demokratische Bewegung in Württemberg“. Seine Leitfragen „Was gehört zur deutschen Geschichte? Was wirkt aus ihr auf unsere Gegenwart und Zukunft?“ veranschaulichte er an einem Fallbeispiel aus den Jahren 1792/93 in Württemberg. Damals versuchte eine Gruppe von Revolutionsanhängern, eine schwäbische Republik zu gründen, scheiterte aber u.a. am Bündnis von Thron und Altar. Axel Kuhn machte deutlich „Auch in Deutschland liegen die Wurzeln der Demokratie in der Revolution“ und „dass Demokratisierung von Anfang an erkämpft werden musste.“
„Freigeister, Dichter, Philosophen & Rebellen in und um Stuttgart seit dem 16. Jahrhundert“, zu diesem Thema forscht und schreibt Heiner Jestrabek seit vielen Jahren. Es geht ihm dabei um die Popularisierung der „vergessenen“ Freidenkerinnen und Freidenker. Der Publizist und humanistische Feierredner engagiert sich für den säkularen Humanismus u.a. als Mitglied des Landesvorstands unseres Verbandes. Sein reich bebilderter „Spaziergang durch die Jahrhunderte“ belegte auf unterhaltsame Weise: Wir Humanisten können auch im Land des schwäbischen Pietismus selbstbewusst auf eine lange Tradition zurückblicken.
Ludwig Lauer.
http://freigeist-weimar.de/beitragsanzeige/was-gehoert-zu-deutschland-und-was-ist-mit-dem-humanismus/
http://www.diesseits.de/perspektiven/1466546400/humanismus-werte
Weitere Bildimpressionen der Konferenz am 17. und 18. Juni 2016 im Humanistischen Zentrum Stuttgart: