Dienstag
02
April
17:30 Uhr
Philosophischer Arbeitskreis
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Philosophischer Arbeitskreis
Die Lebenskunst in der Philosophie
Für Wilhelm Schmid ist das Ziel der Lebenskunst ein schönes, glückliches und bejahenswertes Leben. Ein solches Leben führt derjenige, dessen selbstbestimmte Wünsche sich erfüllt haben, weil er die für sein Leben richtigen Entscheidungen getroffen hat.Deshalb rückt die Frage nach der Wahl, die ein Mensch hat, in den Mittelpunkt der Lebenskunst. Damit hängt auch die Frage zusammen, welche Person man überhaupt sein möchte. So stellt sich das schöne und glückliche Leben als Balance zwischen eigener Wahl und fremden Anforderungen und Einschränkungen dar.
Nach Michel Foucault lässt sich nämlich in der Moderne ein Zwang zur Konformität feststellen, der als Disziplinierungssystem normierend wirkt und die Menschen homogenisiert, so dass zum Problem wird, wie man Kontroll- und Normierungsprozeduren entkommen kann. Und Friedrich Nietzsche meint mit Lebenskunst eine individuelle Stilisierung des Lebens nach ästhetischen Gesichtspunkten im Zeichen eines toten Gottes, d.h. in einer Situation des Verlustes metaphysisch-christlicher Sicherheiten und Werte.
Zitat: Drücken wir das Abbild der Ewigkeit auf unser Leben, dieser Gedanke enthält mehr als alle Religionen, welche das Leben als flüchtiges verachten und zu einem unbestimmten anderen hinblicken lehren. Dass es einer Kunst, eines Können bedarf, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen, zeigen nicht zuletzt die vielen Menschen auf, welche in existenzielle Lebenskrisen geraten.
Referent: Dr. Dietrich Sprandel
Nähere Informationen über weitere Termine und Themen, sowie kurzfristige
Änderungen, erhalten alle Teilnehmer an ihre Email-Adresse. Wer sich in den Verteiler aufnehmen lassen möchte, kann sich an Ludwig Lauer wenden: L.Lauer@gmx.de