Arbeitskreis Philosophie
Diskussionen zu Themen aus Philosophie, Naturwissenschaft, Literatur und Geschichte.
Leitung: Holger Brehm
Ort: Humanistisches Zentrum, Stuttgart, Mörikestr. 14
Der philosophische Arbeitskreis trifft sich nach Absprache mit der Gruppe.
Anmeldung für die Gruppe unter: kontakt@dhubw.de (Betreff: Philosophie)
Leitung: Holger Brehm
Ort: Humanistisches Zentrum, Stuttgart, Mörikestr. 14
Der philosophische Arbeitskreis trifft sich nach Absprache mit der Gruppe.
Anmeldung für die Gruppe unter: kontakt@dhubw.de (Betreff: Philosophie)
Thema am Dienstag, 25. Juni 2018:
Freier Wille und Determination
Referenten: Ulla Damson und Holger Thorein
In der nächsten Sitzung des Philosophischen Arbeitskreises am 25.06.2019 werden zwei Mitglieder der Gruppe, Holger Thorein und Ulla Damson, sich mit einem Thema auseinandersetzen, das nicht nur seit langem in unserem Arbeitskreis, sondern auch in der Gesellschaft, immer wieder zu kontroversen Diskussionen führt; es geht um die Frage: Gibt es einen freien Willen oder nicht? Im Gegensatz zu den sonstigen Treffen unseres Arbeitskreises werden diesmal zwei Referent/innen ihre entgegengesetzten Standpunkte präsentieren, wobei allerdings beide von einem Materialismus ausgehen; vielleicht gibt es ja auch noch weitere Meinungen zu dem Thema im Arbeitskreis. Es wird also viel Stoff für eine lebhafte Diskussion da sein.
Nach einer vertretenen Auffassung werden die Erkenntnisse aus der Physik und weiteren Naturwissenschaften als zutreffend vertreten, allerdings mit der Einschränkung, dass den Naturwissenschaften Grenzen der Erkenntnis gesetzt sind, hier im speziellen sind es die Gründe, die nicht "erforscht" werden (können). Aus lebensweltlicher Anschauung lässt sich sagen, dass Gründe eine wesentliche Rolle bei Menschen spielen, falls es darum geht, Entscheidungen zu treffen, Menschen lassen sich bei ihren Entscheidungen von Gründen leiten. Und genau bei der Stellungnahme zu den Gründen liegt ein Freiheitsgrad für Menschen vor. Weil auch der Wille, als "Verwirklichungsentscheidung", von Gründen geleitet ist, besitzt der Mensch einen mit Freiheitsgraden versehenen Willen.
Nach der anderen vertretenen Auffassung gibt es keinen freien Willen. Das bedeutet konkret: Der Mensch hat nicht die Möglichkeit, zu exakt dem gleichen Zeitpunkt anders zu handeln, als er es tatsächlich tut. Die Annahme einer solchen "alternativen Möglichkeit" würde gegen das Kausalitätsprinzip in der Natur verstoßen. Sowohl unbewusste Abläufe im Gehirn als auch bewusste Denkprozesse werden durch Myriaden Faktoren biologischer oder kultureller Herkunft bestimmt; die Unterstellung eines hiervon unabhängigen "freien Ichs" beruht auf der Fiktion eines vermeintlichen von der Materie unabhängigen Geistes, für welche wissenschaftlich keinerlei Anhaltspunkt ersichtlich ist.
Literaturhinweise:
Philipp Hübl: "Der Untergrund des Denkens - Eine Philosophie des
Unbewussten", Hamburg 2017
Julian Nida-Rümelin: "Über menschliche Freiheit", Stuttgart 2005
Dieter Sturma: "Vernunft und Freiheit - Zur praktischen Philosophie von
Julian Nida-Rümelin", Berlin/Boston 2012
Derk Pereboom: Meaning auf Life without Free Will/Living Without Free Will (Aufsätze im Internet, sehr lesenswert)
Michel Schmidt-Salomon: Jenseits von Gut und Böse, 2012
Bernulf Kanitscheider: Entzauberte Welt/ Über den Sinn des Lebens in uns selbst, 2008
» Regelmäßige Veranstaltungen
Freier Wille und Determination
Referenten: Ulla Damson und Holger Thorein
In der nächsten Sitzung des Philosophischen Arbeitskreises am 25.06.2019 werden zwei Mitglieder der Gruppe, Holger Thorein und Ulla Damson, sich mit einem Thema auseinandersetzen, das nicht nur seit langem in unserem Arbeitskreis, sondern auch in der Gesellschaft, immer wieder zu kontroversen Diskussionen führt; es geht um die Frage: Gibt es einen freien Willen oder nicht? Im Gegensatz zu den sonstigen Treffen unseres Arbeitskreises werden diesmal zwei Referent/innen ihre entgegengesetzten Standpunkte präsentieren, wobei allerdings beide von einem Materialismus ausgehen; vielleicht gibt es ja auch noch weitere Meinungen zu dem Thema im Arbeitskreis. Es wird also viel Stoff für eine lebhafte Diskussion da sein.
Nach einer vertretenen Auffassung werden die Erkenntnisse aus der Physik und weiteren Naturwissenschaften als zutreffend vertreten, allerdings mit der Einschränkung, dass den Naturwissenschaften Grenzen der Erkenntnis gesetzt sind, hier im speziellen sind es die Gründe, die nicht "erforscht" werden (können). Aus lebensweltlicher Anschauung lässt sich sagen, dass Gründe eine wesentliche Rolle bei Menschen spielen, falls es darum geht, Entscheidungen zu treffen, Menschen lassen sich bei ihren Entscheidungen von Gründen leiten. Und genau bei der Stellungnahme zu den Gründen liegt ein Freiheitsgrad für Menschen vor. Weil auch der Wille, als "Verwirklichungsentscheidung", von Gründen geleitet ist, besitzt der Mensch einen mit Freiheitsgraden versehenen Willen.
Nach der anderen vertretenen Auffassung gibt es keinen freien Willen. Das bedeutet konkret: Der Mensch hat nicht die Möglichkeit, zu exakt dem gleichen Zeitpunkt anders zu handeln, als er es tatsächlich tut. Die Annahme einer solchen "alternativen Möglichkeit" würde gegen das Kausalitätsprinzip in der Natur verstoßen. Sowohl unbewusste Abläufe im Gehirn als auch bewusste Denkprozesse werden durch Myriaden Faktoren biologischer oder kultureller Herkunft bestimmt; die Unterstellung eines hiervon unabhängigen "freien Ichs" beruht auf der Fiktion eines vermeintlichen von der Materie unabhängigen Geistes, für welche wissenschaftlich keinerlei Anhaltspunkt ersichtlich ist.
Literaturhinweise:
Philipp Hübl: "Der Untergrund des Denkens - Eine Philosophie des
Unbewussten", Hamburg 2017
Julian Nida-Rümelin: "Über menschliche Freiheit", Stuttgart 2005
Dieter Sturma: "Vernunft und Freiheit - Zur praktischen Philosophie von
Julian Nida-Rümelin", Berlin/Boston 2012
Derk Pereboom: Meaning auf Life without Free Will/Living Without Free Will (Aufsätze im Internet, sehr lesenswert)
Michel Schmidt-Salomon: Jenseits von Gut und Böse, 2012
Bernulf Kanitscheider: Entzauberte Welt/ Über den Sinn des Lebens in uns selbst, 2008
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